Knieproblem

Hinterer Kreuzbandriss

Funktion und Versorgung des hinteren Kreuzbands

Das hintere Kreuzband verhindert im gesunden Zustand die übermäßige Verschiebung des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel nach hinten. Die Bandfasern verlaufen von der Vorderseite des Oberschenkels, durch das Kniegelenk, auf die Rückseite des Schienbeins. Über die Gefäße der Kniekehle erfolgt die Blutversorgung des hinteren Kreuzbandes, sie schafft gute Bedingungen für die Heilung dieser Bandstruktur.

Verletzung des hinteren Kreuzbands:
Ursachen & Symptome

In der Regel sorgt eine direkte Krafteinwirkung auf die Vorderseite des Unterschenkels für die Verletzung des hinteren Kreuzbandes, hierzu zählt beispielsweise der Sturz auf das Schienbein. Die Folge ist die vollständige oder unvollständige Unterbrechung der Kreuzbandfasern.

Patientinnen und Patienten verspüren neben Schmerzen im Bereich der Kniekehle vor allem ein Instabilitätsgefühl des Kniegelenkes. Neben der Schwellung des Gelenkes kann typischerweise eine Prellmarke am Schienbein zu beobachten sein.

Diagnostik

Die Anamnese und körperliche Untersuchung sind richtungsweisend für die Diagnosestellung, hier kommt unter anderem der Schubladentest zum Einsatz. Nachdem ein Knochenbruch im klassischen Röntgenbild ausgeschlossen wurde, bildet die Magnetresonanztomographie (MRT) die Verletzungen des hinteren Kreuzbandes im akuten Fall ab.

Liegt die Verletzung einige Wochen zurück ist eine spezielle Röntgenaufnahme mit dem Einsatz eines Halteapparats am besten geeignet, um die Instabilität nachzuweisen.

Therapie

Beim Vorliegen einer isolierten Verletzung des hinteren Kreuzbandes ist häufig ein nicht-operativer Therapieversuch möglich. Dies beinhaltet eine Schienentherapie und Physiotherapie über mehrere Wochen. Sind hingegen weitere Strukturen betroffen oder die Instabilität zu groß, kann eine Operation notwendig werden.

Die Operation findet heutzutage arthroskopisch unter Verwendung einer Kamera statt. Zur Stabilisierung des Gelenkes wird eine körpereigene Sehne entnommen und in der Position des ursprünglichen Kreuzbandes mit Fäden, Schrauben oder Metallplättchen fixiert.

Nachbehandlung:
Empfohlene Schritte & Maßnahmen

Zu Beginn erfolgt die Behandlung in einer Streckschiene mit Wadenkissen, während das Bein mit Unterarmgehstützen entlastet wird. Im Verlauf erfolgt die stufenweise Mobilisierung des Gelenkes nach Empfehlung des behandelnden Arztes/Ärztin – oft wird dann auf eine bewegliche Knieorthese gewechselt.