Knieproblem

Aseptische Osteonekrose
(M. Ahlbäck)

Knochenabsterben unter dem Knorpel

Durch verschiedene Faktoren kann es zu einem Absterben (Nekrose) des unter dem Knorpel gelegenen Knochens kommen. Es handelt sich dabei um eine aseptische (ohne Infektion) Knochenveränderung. Am Kniegelenk ist davon besonders die innere Oberschenkelrolle (medialer Femurkondylus) betroffen.

Ursachen & Symptome

Ursachen
Die genauen Ursachen der aseptischen Knochennekrose sind noch nicht vollständig erforscht. Es gibt jedoch bekannte Risikofaktoren wie das Alter (55–70 Jahre), das Geschlecht (Frauen häufiger als Männer), Osteoporose und Gefäßerkrankungen. Aktuell wird diskutiert, ob eine Überlastung (etwa durch Übergewicht, Meniskusverletzungen oder Achsfehlstellungen) zum Nachgeben oder Einbrechen der Knochenschicht unter dem Knorpel (subchondraler Knochen) führen kann.

Symptome
In den Anfangsstadien äußert sich die aseptische Knochennekrose durch Schmerzen im Bereich des betroffenen Kniegelenks ohne erkennbare Ursache. Die Schmerzen können sich bei Belastung verstärken. Teilweise berichten Betroffene auch von Schwellneigung und einer Bewegungseinschränkung.

Diagnostik

Die Basisdiagnostik umfasst ein Röntgen des Kniegelenks, wobei hier insbesondere im Anfangsstadium keine Auffälligkeiten zu erkennen sind. Zu Beginn zeigen sich Veränderungen oft lediglich in der Knochenszintigraphie.

Klarheit – und in der Praxis die diagnostische Methode der Wahl – bringt häufig erst das MRT. Hier ist in den frühen Stadien häufig schon ein verändertes Knochensignal erkennbar.

Therapie

In den frühen Stadien ist die Therapie meist konservativ mit einer kompletten Entlastung oder Teilbelastung (Gehstützen, Orthesen, Einlagen), Schmerzmedikamenten und Physiotherapie. In späten Stadien, vor allem bei Einbruch des Knochens, stellen operative Verfahren die Therapie der Wahl dar. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens richtet sich nach Größe und Lokalisation des Defektes, dem Alter des/der Betroffenen und weiteren gelenkspezifischen Faktoren (z.B.: Beinachse, Arthrose, etc.).

Die verschiedenen Therapieoptionen reichen von biologischen Verfahren mit Entlastungsbohrung und Injektion von Eigenblut, über die Stabilisierung des Knochens mit Knochenersatzstoffen, Knorpel-Knochen-Transplantation und Beinachsenkorrekturen bis hin zur Teilprothese (Mini-Implantat oder Teilersatz).