Knieproblem
Torsionsfehlstellungen mit Kniescheibenproblemen
Hintergrund
Torsionsfehlstellungen am Ober- und/oder Unterschenkelknochen können bei Patienten zu Beschwerden am Knie führen und hier speziell am Kniescheibengelenk.
Bei Patienten mit einer „Fehldrehung“ des Oberschenkelknochens nach innen läuft die Kniescheibe zu weit außen.
Ursachen & Symptome
Betroffene Patienten können entweder unter einem sog. „vorderen Knieschmerz“ leiden oder zusätzlich an Kniescheibenverrenkungen (Patellaluxationen).
Die Fehlstellungen sind meist angeboren und treten je nach Schweregrad erstmals im Wachstum in Erscheinung. Bei ausgeprägten Drehfehlstellungen kommt es zum nach innen schauen der Kniescheiben bzw. der Großzehen.
Diagnostik
Die Torsion des Oberschenkels und des Unterschenkels wird mittels speziellem Rotations-MRT oder -CT bestimmt. In der Frontalebene (O- / X-Bein) besteht oft keine gravierende Fehlstellung
Therapie
Bei Kniescheibeninstabilität ist eine reine Ersatzbandplastik (MPFL-Plastik) bei ausgeprägten Torsionsfehlstellungen oft nicht ausreichend. Hier sollte der Knochen durch eine besondere Form der Umstellung korrigiert werden, um langfristig das Kniescheiben-Gelenk zu stabilisieren, Knorpelschäden vorzubeugen und sicherzustellen, dass der Patient wieder schmerzfrei sport- und arbeitsfähig wird.
Diese Form der Osteotomie nennt sich De-Rotations-Osteotomie oder Torsions-Osteotomie. Hierzu ist eine Osteotomie meist oberhalb und/ oder unterhalb des Kniegelenks sowie eine Stabilisierung durch eine Platte erforderlich. Die Fehlstellung kann entweder nur an einem Knochen auftreten oder auch an beiden kombiniert.
Die De-Rotations-Osteotomie korrigiert die knöcherne Fehlstellung und der Kniescheibenlauf verbessert sich.
Eine Fehlstellung des Unterschenkelknochens hat den gleichen negativen Effekt auf das Kniescheibengelenk. Dies wird ebenfalls durch eine De-Rotations-Osteotomie operativ korrigiert – in diesem Fall unterhalb des Kniegelenks am Unterschenkelknochen.
Nachbehandlung:
Empfohlene Schritte & Maßnahmen
Die Umstellungsoperation findet unter stationären Bedingungen statt. Nach einem Aufenthalt von 3-5 Tagen schließt sich eine Teilbelastungszeit an Gehstützen für ca. 6-8 Wochen an. Eine Ruhigstellung ist meist nicht erforderlich.