Knieproblem
Aseptische Osteochondrose
Durchblutungsstörung des Knochens
Eine aseptische Osteochondrose ist eine lokalisierte Durchblutungsstörung des Knochens an Wachstumsfugen bzw. Knochenfortsätzen, die in der Regel das wachsende Skelett betreffen. Die untere Extremität ist häufiger betroffen als die obere Extremität.
Eine aseptische Osteochondrose kann am Knie an verschiedenen Stellen auftreten. Am häufigsten findet man diese an der inneren Oberschenkelrolle, am Ansatz der Knieschiebensehne am vorderen Schienbeinkopf (Morbus Osgood-Schlatter) bzw. am Ursprung der Kniescheibensehne an der Kniescheibenspitze (Morbus Sinding-Larsen-Johannson).
Normal entwickelndes Schienbein
Entzündete Patellasehne & vergrößerter Patellasehnenansatz (Tuberositas tibiae)
Ursachen & Symptome
Aseptische Osteochondrosen können scheinbar ohne äußere Ursache entstehen. Man vermutet ein Missverhältnis zwischen Durchblutungsangebot und -bedarf in Phasen, in denen an den Knochen große Anforderungen gestellt werden. Der betroffene Knochenabschnitt verliert dadurch an Stabilität und verformt sich. Vermutet wird auch ein Zusammenhang mit wiederholten Abstoppbewegungen (z.B.: beim Fußball, Tennis)
Symptome sind meist belastungsabhängige Schmerzen in der betroffenen Region, die zum Teil mit Schwellungen oder auch Blockierungen einhergehen. Der Krankheitsverlauf bzw. -dauer variiert je nach Typ, Lokalisation und Ausprägungsgrad von wenigen Monaten bis mehrere Jahre.
Diagnostik
Neben einer Befragung des Patienten und einer klinischen Untersuchung wird ein Röntgenbild angefertigt. Bei unsicheren Befunden bzw. zur Stadieneinteilung wird zusätzliche eine MRT-Untersuchung durchgeführt.
Therapie
Je nach Lokalisation werden aseptische Osteochondrosen am Kniegelenk konservativ oder operativ behandelt.
Wenn die Kniescheibenspitze bzw. der vordere Schienbeinkopf betroffen ist, reichen üblicherweise Schonung/Ruhigstellung und Sportpause aus um ein Ausheilen über die Zeit zu gewährleisten. Zusätzlich können physiotherapeutische Maßnahmen beschwerdelindernd wirken. Die Erkrankung hat einen selbstlimitierenden Verlauf.
Wenn die innere Oberschenkelrolle betroffen ist, kann man in einem frühen Stadium versuchen, mit Entlastung des Kniegelenks die Durchblutungsstörung rückgängig zu machen. In fortgeschrittenen Krankheitsstadien ist eine operative Versorgung unumgänglich und beinhaltet eine Kniegelenkspiegelung mit Reparatur des betroffenen Gelenkknorpels.
Nachbehandlung:
Empfohlene Schritte & Maßnahmen
Nach einer operativen Versorgung ist in der Regel eine Teilbelastung des betroffenen Beines für 4-6 Wochen zusammen mit Thromboseprophylaxe erforderlich. Zusätzlich kann eine Ruhigstellung in einer Orthese notwendig sein. Vor Wiederaufnahme von Aktivität und sportlicher Belastung werden Physio- und Sporttherapeutische Maßnahmen notwendig um die Belastbarkeit der betroffenen Strukturen zu verbessern.