Knieproblem

Läuferknie (Tractus iliotibialis Syndrom)

Hintergund

Als Läuferknie („Runner’s knee“) bezeichnet man eine Schleimbeutel- und Knochenhautentzündung an der äußeren Oberschenkelrolle des Kniegelenks. Diese tritt typischerweise bei Läufern aber auch bei Radfahrern auf, kann aber auch in anderen Sportarten symptomatisch werden.

Läuferknie:
Ursachen & Symptome

Ursache ist ein zu hoher Druck und eine zu starke Reibung der seitlichen Oberschenkelsehne an der seitlichen Oberschenkelrolle. Hierdurch kommt es zu einer Irritation und Entzündung der Schleimbeutel an dieser Stelle.

Üblicherweise treten belastungsabhängige Beschwerden auf, bei Läufern oft schon 1-2 km nach Laufbeginn.

Diagnostik

Um die Diagnose zu stellen, ist eine detaillierte Befragung des Patienten sowie eine genaue Untersuchung des Kniegelenks erforderlich. Messerstichartige Schmerzen am seitlichen Knie, oberhalb des Gelenkspaltes, stellen sich häufig nach ungewohnter Steigerung des Laufumfanges, Schuhwechsel oder Bergabläufen ein. Anfänglich reduzieren sich die Schmerzen noch bei Wechsel vom Joggen zum Gehen.

Eine Ultraschalluntersuchung kann eine Schleimbeutelentzündung sichtbar machen. Eine Röntgenaufnahme bzw. eine MRT-Untersuchung ist in der Regel nur zum Ausschluss anderer Ursachen (z.B. Außenmeniskusschaden) erforderlich. Eine biomechanische Analyse des Laufstils oder der Radposition kann helfen, funktionelle Ursachen zu erkennen.

Therapie

Die Prognose ist gut, eine Trainingsanpassung benötigt allerdings Zeit! In der Akutphase sollte eine Schonung und eine Reduktion der Trainingsumfänge erfolgen. Die betroffene Region kann gekühlt und mit Salbenverbänden behandelt werden.

Notwendig sind Physio- und Sporttherapeutische Maßnahmen, mit Dehnung der verspannten Sehne (Tractus) sowie Kräftigung der Hüftgelenk- und Rumpfstabilisatoren. In der akuten Phase können Injektionen, bei chronischen Verläufen Stoßwellen- oder Eigenblutbehandlungen angewendet werden. Risikofaktoren wie Fußfehlstellungen oder schlecht eingestellte Fahrradpedale sollten biomechanisch abgeklärt und behoben werden.