Knieproblem

X-Bein

Infos über die Beinachse

Die Beinachse beeinflusst die Lastverteilung des Körpergewichts und der Kräfte im Kniegelenk und kann bei Abweichungen Ursache für Beschwerden und Verschleiß sein.

Die normale menschliche Beinachse des Erwachsenen ist gerade oder eine leichte O-Bein-Achse. X-Beine treten häufiger bei Frauen als bei Männer auf.

Ausgeprägtes X-Bein:
Ursachen & Symptome

Bei X-Beinen kommt es zu einer erhöhten Last auf den äußeren Gelenkanteil. Hierdurch kann der Knorpel und Meniskus der Knieaußenseite schneller verschleißen. Eine X-Bein Stellung beeinflusst außerdem die Führung der Kniescheibe, welche dadurch eher aus dem Gelenk springen kann. Betroffene leiden häufig unter Schmerzen auf der Knieaußenseite und/oder um die Kniescheibe herum.

Diagnostik

In der Regel wird nach Untersuchung der Beschwerden durch einen Knie-Spezialisten eine Röntgenaufnahme des Kniegelenks in 2 Ebenen durchgeführt. Zur Bemessung der Beinachse sollte eine Röntgen-Ganzbein-Aufnahme im Stand ergänzt werden. Eine Magnet-resonanz-tomografie (MRT) ist sinnvoll zur Beurteilung des Gelenkverschleißes.

Therapie

Zur Therapie-Entscheidung müssen die Beschwerden, die Ausprägung der X-Bein-Achse und das Ausmaß des Gelenkverschleißes berücksichtigt werden. Bei milder Symptomatik können konservative Maßnahmen, wie z.B. Schuheinlagen oder Bandagen-Versorgungen helfen. Bestehen therapie-bedürftige Beschwerden bei relevanter Ausprägung des X-Beins und noch moderatem Verschleiß, kann eine Umstellungsosteotomie als operative Therapie durch eine Korrektur der Beinachse helfen.

Hierbei wird kniegelenksnah der Knochen teildurchtrennt, die Beinachse in die gewünschte Normalposition korrigiert und mit einer Platte fixiert, wodurch die Lastverteilung im Kniegelenk vom „kranken“ Gelenkanteil auf den „gesunden“ umverteilt wird und somit die Beschwerden behandelt werden. Das gleiche Operationsprinzip wird nach Herausspringen der Kniescheibe und relevanter X-Bein Stellung angewandt.

Nachbehandlung:
Empfohlene Schritte & Maßnahmen

Nach dem stationären Aufenthalt nach einer Umstellungsoperation ist in der Regel weiterhin eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen von 4-6 Wochen einzuhalten. Eine Schienen-Ruhigstellung ist meist nicht nötig.