Knieproblem
Nicht-traumatische/ degenerative Meniskusläsion
Hintergrund
Als nicht-traumatische Meniskusläsion wird eine Meniskusveränderung bezeichnet, die ohne adäquates Trauma auftritt. Unter dieser Definition verbergen sich verschiedene Rissformen.
Horizontalrisse, Lappenrisse, Komplex-Risse, Meniskuszysten, nicht-traumatische Korbhenkelläsionen und Wurzelläsion. Oft liegen begleitende degenerative Gelenkschäden (Arthrose) vor.
Beispiele für verschiedene Arten von Meniskusrissen:
Ursachen
Als gemeinsame Ursache nicht-traumatischer Meniskusläsionen gilt eine chronische Überlastung. Diese kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein. Zu diesen zählen Übergewicht, sportliche Überlastung sowie Fehlstellungen der Beinachsen (O- oder X-Beine).
Nicht-traumatische Korbhenkelläsionen sind in der Regel auf unbehandelte Instabilitäten bei vorderem Kreuzbandriss zurückzuführen.
Symptome
Die Symptome der nicht-traumatischen Meniskusläsion sind sehr verschieden. Das führende Hauptsymptom ist der Schmerz, häufig begleitet von leichten Bewegungseinschränkungen. Dieser kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
Weitere Symptome sind Schnappphänomene oder ein „Klicken“ auf Höhe des Gelenkspaltes. Gelegentlich kann es auch (besonders bei nicht-traumatischer Korbhenkelläsion) zu Blockierungen mit erheblichen Bewegungseinschränkungen kommen.
Diagnostik
Die Basisdiagnostik beinhaltet eine Röntgenuntersuchung inklusive einer Ganzbeinaufnahme. Diese zeigen Insbesondere den Verschleiß des Knies sowie eine Beinachsenabweichung (O- oder X-Beinstellung) an.
Den Goldstandard stellt die MRT dar, da in dieser Untersuchung die verschiedenen Rissformen zu erkennen und eindeutig voneinander abzugrenzen sind.
Therapie
Auch die therapeutischen Optionen der nicht-traumatischen Meniskusläsion sind vielfältig. Bei den meisten Läsionen (Horizontalrisse und komplexe Läsionen) kommt initial eine konservative Therapie in Frage. Diese besteht im Wesentlichen in der Therapie der begleitenden Kniearthrose (Physiotherapie, Schmerzmedikamente, Injektionen mit Hyaluronsäure oder Eigenblut).
Beim Versagen der konservativen Therapie kommt ein arthroskopischer Eingriff mit einer Meniskusteilentfernung und/oder einer Stabilisierung des Meniskus durch eine Naht in Frage.
Besonders einklemmende Lappenrisse sprechen gut auf eine operative Therapie an. Auch bei symptomatischen Zysten rund um den Meniskus kann eine operative Therapie mit Entfernung der Zyste und Versorgung der Meniskusläsion sinnvoll sein.
Bei Wurzelverletzungen richtet sich die Therapie nach den Symptomen, der begleitenden Arthrose und der Beinachse. Hier kommen verschiedene Optionen in Frage: Refixation, Beinachsenkorrektur, aber auch der Teilersatz.
Bei einer eingeklemmten nicht-traumatischen Korbhenkelläsion ist fast immer eine operative Therapie mit Refixation und Naht des Korbhenkels erforderlich.