Knieproblem
Vorderer Knieschmerz
(patellofemorales Schmerzsyndrom)
Hintergrund
Als vorderer Knieschmerz werden in der Regel belastungsabhängige Beschwerden bezeichnet, die sich auf die vordere Knieregion um die Kniescheibe herum projizieren. Diese treten gehäuft bei jungen Frauen auf.
Vorderer Knieschmerz:
Ursachen & Symptome
Ursache ist eine zu starke Belastung der Kniescheibe, die vor allem beim Treppensteigen, bergauf-bergab-gehen oder langem Sitzen in einer Position bzw. beim Knien relevant ist. Schmerzen können durch eine Erweichung des Kniescheibenknorpels im Rahmen des Wachstums, durch Beinfehlstellungen oder auch eine Dysplasie/Verformung der Kniescheibe bzw. des Gleitlagers der Kniescheibe auftreten.
Abschwächung der Kniegelenkstrecker und -Beugemuskeln sowie der Hüftstabilisatoren sowie eine Störung der motorischen Kontrolle dieser Muskelgruppen tragen zur Entwicklung des Patellofemoralen Schmerzsyndroms bei.
Üblicherweise treten belastungsabhängige Beschwerden, teilweise aber auch in Ruhe, um die Kniescheibenregion auf.
Diagnostik
Eine detaillierte Befragung des Patienten sowie genaue Untersuchung des Kniegelenks ist erforderlich. Um eine Kniescheibenfehlstellung zu erkennen sollten Röntgenaufnahmen angefertigt werden. Zusätzlich ist eine MRT-Untersuchung sinnvoll.
Eine biomechanische Analyse des Gang- und Laufstils, ggf. mit Ableitung der Muskelaktivität (EMG) kann helfen, funktionelle Ursachen wie z.B. dynamische Fehlstellungen zu erkennen.
Therapie
Wenn strukturelle Schäden durch o.g. Untersuchungen ausgeschlossen wurden, sollten zunächst schmerzauslösende Tätigkeiten reduziert werden. Ergänzend sind Physio- und Sporttherapeutische Maßnahmen mit Muskeldehnung und Kräftigung der Kniegelenkstrecker und -beuger sowie der Hüft- und Gesäßmuskulatur notwendig.
Bei strukturellen Schäden wie beispielsweise Knorpelschäden in der Kniescheibenregion bzw. relevanten Fehlstellungen, sollten diese ggf. operativ versorgt, bzw. korrigiert werden.
Nachbehandlung:
Empfohlene Schritte & Maßnahmen
Im Falle operativer Therapie ist meist eine Teilbelastung des operierten Beines für mehrere Wochen mit entsprechender Thromboseprophylaxe, oft in Kombination mit einer Orthese, und konsequent durchgeführter Physio- und Sporttherapie erforderlich.